Mein erstes Buch ...
„Die Straße ist frei“ – zum Bankrott, es ist ein Teil meines Lebens, in dem ich sehr viele Höhen und Tiefen durchlebte, wo Hoffnung und Enttäuschung, Freude und Ärger, Mut und Angst, Lachen und Tränen so dicht beieinander lagen, dass ich manchmal selbst keine Luft mehr bekam. Mein Leben lang musste ich mich durchboxen, Entscheidungen treffen darüber, ob es gut oder schlecht für mich war, obwohl ich sehr jung war.
Frühzeitig übernahm ich Verantwortung, versuchte das Innere, die Seele, die Menschen, ihren Charakter, ihre Gefühle zu ergründen. Ich erlernte den Beruf eines Maurers. Man sagte mir, in diesem Beruf sei ich verkehrt, meine Berufung wäre eine andere. Ich wurde später Erzieher. Den Schwächeren, den Mutlosen, den Unglücklichen zu helfen, brachte mir meine Freude und ließ mich nachts ruhig schlafen.
Es war für mich eine innere Berufung, Familien mit Kindern einen glücklichen Urlaub oder Ferien zu ermöglichen. Ich setzte meinen Mut, meine Kraft, meinen Optimismus und meine Überzeugung für das Gute ein. Es machte mir Spaß, es war schön und mein Leben war ausgefüllt. Die Freude der Familien, das Lachen, die fröhlichen und glänzenden Augen der Kinder waren für mich die Entschädigung für alle Strapazen. Das große Ziel, das ich mir gesetzt hatte, und die vielen kleinen Etappenziele waren für mich der Lebensschrittmacher.
Aber alles ging schief! Warum?
Scheinbar sollte es nicht sein, was ich in meinen Träumen bereits Wirklichkeit werden ließ.
Ein tiefes, sehr tiefes Loch verschlang meinen Lebensoptimismus, mein Lachen, meine Freude, ja meine gesamte Kraft. Schlaflose Nächte, grausame Träume, furchtbare Ängste, die mich nachts aus dem Schlaf rissen, wurden zum Inhalt meines täglichen Lebens. Ich zog mich zurück, musste aber weiterhin die Tiefen und neue Schicksalsschläge ertragen.
Nach einer Zeit der seelisch geistigen Ohnmacht, der inneren Überzeugung der Ausweglosigkeit fing mein Lebenswille wieder an zu wachsen. Langsam, sehr langsam, Schritt um Schritt, kamen das Leben und der einst scheinbar unzerbrechliche Wille wieder hervor. Neue Ziele, kleine Ziele, Ziele, die mit Liebe, Geborgenheit, Vertrauen, Zärtlichkeit gestützt wurden, und nur so zu erreichen waren, entwickelten den neuen Optimismus zum Leben.
Ein Optimismus, vergleichbar mit der Geburt eines Babys. Noch unter Schmerzen der Vergangenheit wurde ich seelisch geistig neu geboren, es entwickelte sich in mir ein neues Leben. Mit der Zeit, kleinere Erfolge stellten sich ein, wuchsen mir wieder die Zähne, die mir den dringend benötigten Biss für das neue Leben bescherten. Langsam wich die Angst vor dem noch zu bestehenden unsichtbaren Leben. Nur wenigen Menschen kann ich danke sagen, die in meiner schweren Zeit zu mir und an meiner Seite standen.
Schlaflosigkeit kenne ich zur Genüge. Aufzuwachen, Schweiß gebadet und lange grübelnd wach zu liegen, das Leben, wie ein Sterbender vor den Tränen gefüllten Augen vorbeiziehen zu sehen, waren die schlimmsten Momente, die ich, ohne es zeigen zu wollen, überstehen musste. Schlaflosigkeit heißt Angst. Angst durch das Misstrauen gegenüber dem Prozess des Lebens.
Angst und Schuldgefühle.
Mein Rat an all diejenigen, die Ähnliches durchstehen müssen, abgeleitet aus den eigenen Erfahrungen: lasse den Tag liebevoll hinter dir und gleite in den friedlichen Schlaf, mit dem Wissen, dass der morgige Tag für sich selber sorgen wird.
Viele Jahre sind vergangen, seit einer Zeit, die mein Leben veränderte. In dieser Zeit habe ich viel erlebt. Schöne Zeiten, aber auch eine Zeit der inneren Unruhe, der Verzweiflung und der Depressionen. Die ständige Suche nach dem „Warum“ und nach dem „Wieso“ hat mich verändert.
Ich merke es, ich bin nicht mehr derjenige, der ich noch vor wenigen Jahren war. Nichts ist mehr so, wie es einst war und ich werde es auch so nicht mehr sein. Immer und immer wieder drängen sich mir Gedanken und Überlegungen auf, die mich diese Zeit und das Geschehene einfach nicht vergessen lassen. Die innere Verzweiflung, aber auch die Wut und der innere Hass lassen ein Vergessen einfach nicht zu. Viel Kraft hat es gekostet, wieder mit ein wenig Optimismus und Glauben an mich selbst in die Zukunft zu sehen. Glück und Leid, Freude und Schmerz, Frohsinn und Depression lagen so dicht beieinander, dass ich es nicht vermag, dieses zu beschreiben.
Oft lagen nur Minuten zwischen dem fröhlichen Ereignis und dem Schlag ins Gesicht, der alle bisherigen neu aufgekeimten Hoffnungen wieder zerstörte. Tiefe Depressionen habe ich durchleben müssen, die noch durch eingetretene Ereignisse wie der Arbeitslosigkeit oder anderes verstärkt wurden. Die Frage nach dem Sinn des Lebens stellte ich mir nicht nur einmal. Bis heute vermag ich trotz aller Überlegungen diese Frage nicht zu beantworten. Aber welch ständiger Wechsel sich im Geist, im Körper und insbesondere im Herzen der Gefühle ablaufen, das kann ich beschreiben.
Zeitweilig ist das so furchtbar, als wenn sie jetzt in diesem Moment den höchsten Berg erklimmen, aber nur einen kurzen Zeitraum später freiwillig aus dem Leben scheiden könnten. Diese Situation, die einen oft ohne Ankündigung übermannt, ist nur schwer zu bewältigen. Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Gereiztheit, der ständige Drang nach Eile, sind furchtbar.
Ich war und bin einfach müde!
Diese ständige psychische Belastung, die natürlich auch auf den physischen Zustand des Körpers ausstrahlt, kann nur tiefe Liebe und uneingeschränktes Vertrauen bewältigen. Liebe und Geborgenheit sind die Schlüssel für den Erfolg, diese belastende Situation zu bewältigen.
Und wieder so ein Schlag. Gerade übergab mir die Postfrau erneut drei blaue Briefe. Mahnbescheide, die ich seit dem Beginn der Misere sammeln kann. Fast täglich erhalte ich derartige Schriftstücke, die mich zwar belasten, aber ich kann daran nichts mehr ändern.
Ich muss damit leben,
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