- Zu meiner Person und warum ich mich entschlossen habe, auch für andere Betroffene tätig zu werden -
Mein Name ist Andrea Ladewig und ich bin Jahrgang 64.
In meinem bisherigen Leben, habe ich in so manchen Berufen gearbeitet jedoch war es mir nicht vergönnt meiner Kreativität freien Lauf zu lassen.
Seit ca. 3 Jahren bin ich nicht mehr auf den freien Arbeitsmarkt da ich meinen Mann Wolfgang pflege
der seit einer Operation im Jahre 2017 ein Pflegefall ist.
Da mein Mann bettlägerig ist, zwei künstliche Harnausgänge hat, dafür jedoch keine zugehörigen Beinbeutel tragen kann
auf Grund seiner Polyneuropathie, muss bei ihm auf jeder Seite ein 2000ml Bettbeutel angeschlossen werden.
Zuhause wurden diese dann am Pflegebett eingehängt und unterwegs links und rechts am Pflegerollstuhl.
Leider wird man, mit solchen Urinbeuteln, ob zuhause oder unterwegs, nicht von neugierigen, angewiderten Blicken verschont.
So ging es uns auch und es machte uns betroffen und traurig.
Zu dieser Zeit hatte sich mein Mann sehr zurückgezogen und wollte nicht mehr unter Menschen.
Ab und zu musste er aber doch raus, beispielsweise wenn ich ihn zu Arztterminen brachte.
Aber auch dann konnte ich sein Unbehagen und die angewiderten Blicke unseres Umfeldes spüren.
Ich hatte zu dieser Zeit schon probiert und genäht jedoch war noch nicht das in meinen Augen "Richtige" entstanden.
2021 war es dann soweit, ich entwarf und fertigte eine Urinbeutel Schutztasche, die all unsere Vorstellungen erfüllte.
Sie verbarg den unansehnlichen Urinsammelbeutel und verlieh meinem Mann durch seine Ästhetik sein Selbstbewusstsein zurück.
Die Schutztasche war aber nicht nur für den Träger ein Hingucker, nein auch unser Umfeld begegnete uns freundlicher und aufgeschlossener.
So kam es nicht selten vor, dass mein Mann, von fremden Menschen, auf die Schutztaschen angesprochen wurde.
Keiner von ihnen vermutete, was für einen Inhalt diese Schutztaschen beherbergte.
Alle fanden diese Schutztaschen überaus ansprechend und ästhetisch und darunter waren auch
Ärzte, Schwestern, Pfleger und Menschen wie du und ich.
Diese Erfahrung und die Idee meines Mannes, für andere Betroffene auch so etwas zu fertigen,
waren ein Schlüsselmoment für mich.
Ich dachte mir, wenn es meinem Mann mit den Schutztaschen besser geht,
vielleicht kann ich dann mit meinen Handarbeiten auch anderen Betroffenen helfen,
wieder mit mehr Selbstwertgefühl ihren Alltag zu meistern.
Ich meldete ein Gewerbe an und machte mich ans Entwerfen, Nähen und Malen.
Seither sind viele Schutztaschen in verschiedenen Farben und Designs entstanden.
Vielen Betroffenen konnte ich mit meinen Schutztaschen, Unbeschwertheit im Umgang mit ihrem Handikap zurückgeben.
Meinungen zu meinen Handarbeiten könnt ihr "HIER" nachlesen.
Durch meinen Mann sehe ich täglich, was ich noch verbessern kann und welche Ideen ich noch umsetzen könnte.
Viele Betroffene tragen auch persönliche Wünsche an mich heran.
Mit Kreativität und handwerklicher Fertigkeit gelingt es mir jedes mal diese an mich herangetragenen Wünsche umzusetzen.
So sind in meinen Shop neben den Urinbeutel Schutztaschen, in verschiedenen Ausführungen
auch Rollstuhltaschen in verschiedenen Ausführungen oder Brustbeutel, Handytaschen und Getränkehalter fürs Pflegebett .
Die Freude der Betroffenen über meine Handarbeiten sind für mich das größte Geschenk und bestärken mich in meinem Slogan:
"Mein Bestreben ... glückliche Menschen"
Demnächst beschäftige ich mich mit Rollstuhltaschen, die an der Armlehne zu befestigen sind.
Tolle Ideen habe ich schon dafür, nun geht es an die Umsetzung aber ich weiß jetzt schon...sie werden toll!
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