Aus dem Buch: "Die Straße ist frei - zum Bankrott".
„Es ist ein Teil meines Lebens, in dem ich sehr viele Höhen und Tiefen durchlebte, wo Hoffnung und Enttäuschung, Freude und Ärger, Mut und Angst, Lachen und Tränen so dicht beieinander lagen, dass ich manchmal selbst keine Luft mehr bekam. Mein Leben lang musste ich mich durchboxen, Entscheidungen treffen darüber, ob es gut oder schlecht für mich war, obwohl ich sehr jung war“.[1]
Mein unternehmerisches Leben unterstellte ich 1990 dem Ziel, Kindern einen schönen, bezahlbaren Urlaub zu garantieren.
Dabei ließ ich mich vom Wert des Kindes in der Gesellschaft und von deren glücklichen Momenten wie Erlebnissen in ihrer Kindheit leiten.
Die jungen Herren aus der Kreditabteilung der Deutschen Bank meinten: "Herr Ladewig, machen sie aus ihrem Hotel ein Hundehotel, da verdienen sie Geld, aber mit einem Kinderhotel, niemals!".
Ich setzte mich durch, aber zu welchem Preis?
Frühzeitig übernahm ich Verantwortung, versuchte das Innere, die Seele, die Menschen, ihren Charakter, ihre Gefühle zu ergründen.
Ich erlernte den Beruf eines Maurers. Man sagte mir, in diesem Beruf sei ich verkehrt, meine Berufung wäre eine andere.
Ich wurde später Erzieher. Den Schwächeren, den Mutlosen, den Unglücklichen zu helfen, brachte mir meine Freude und ließ mich nachts ruhig schlafen.
Es war für mich eine innere Berufung, Familien mit Kindern einen glücklichen Urlaub oder Ferien zu ermöglichen. Ich setzte meinen Mut, meine Kraft, meinen Optimismus und meine Überzeugung für das Gute ein. Es machte mir Spaß, es war schön und mein Leben war ausgefüllt. Die Freude der Familien, das Lachen, die fröhlichen und glänzenden Augen der Kinder waren für mich die Entschädigung für alle Strapazen. Das große Ziel, das ich mir gesetzt hatte, und die vielen kleinen Etappenziele waren für mich der Lebensschrittmacher.
Aber alles ging schief!
Warum? Scheinbar sollte es nicht sein, was ich in meinen Träumen bereits Wirklichkeit werden ließ.
Ein tiefes, sehr tiefes Loch verschlang meinen Lebensoptimismus, mein Lachen, meine Freude, ja meine gesamte Kraft. Schlaflose Nächte, grausame Träume, furchtbare Ängste, die mich nachts aus dem Schlaf rissen, wurden zum Inhalt meines täglichen Lebens. Ich zog mich zurück, musste aber weiterhin die Tiefen und neue Schicksalsschläge ertragen.
Mein Freund Peter las beide Autobiografien und schickte mir aus diesem Grund vor kurzem das Buch:
"Der Deutschland-Clan" von Jürgen Roth.
In diesem Buch beschreibt er für mich nachvollziehbar das skrupellose Netzwerk aus Politikern, Top-Managern und Justiz.
Erst heute begreife ich, dass ein neuer Bundesbürger kein Bein in eine erfolgreiche Selbstständigkeit setzen sollte, wenn doch die zweite Reihe der Möchtegerns aus den alten Bundesländern, die "Heuschrecken" in die neuen Bundesländer einfielen.
"Für Menschen aus Ostdeutschland war es zum damaligen Zeitpunkt kaum möglich, sich eine eigene, sichere Existenz aufzubauen. Ziel der Behörden und Politiker Westdeutschlands schien es zu sein, Ostdeutschland zu schlagen, bis es am Boden lag – und dann noch einmal zuzutreten. Ostdeutschland musste, in den Augen der damaligen Politiker, klargemacht werden, wo sein Platz wäre, nämlich ganz unten. Und das hat Westdeutschland nicht nur mit aller Konsequenz durchgezogen, sondern sehr erfolgreich durchgezogen.
Dennoch, oder gerade deshalb, versuchte es Ladewig immer und immer wieder. Ein Mann, der trotz seiner Unerfahrenheit durch die ostdeutsche Lebenswelt, nie wirklich aufgab." [1]
Meine Autobiografien, "Die Straße ist frei - zum Bankrott" und "Mein Leben nach dem Bankrott", sind zwei Krimis, welche die Feder des Lebens niederschrieb und absolut lesenswert.
Höre dazu mein Podcast:
Videolink: https://youtu.be/QzNLs6NuFJg
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